Mit der ihr eigenen unterfränkischen Gelassenheit kommentierte MdB Dr. Manuela Rottmann die politischen Leitplanken Wirtschaft, Energiewende, Verkehr, Soziales, Landwirtschaft und Digitalisierung. Deutschland brauche nicht nur eine Klima- und Verkehrswende, sondern auch mehr Fairness.
Die GRÜNEN hatten eingeladen zum politischen Frühschoppen mit Manuela Rottmann auf dem Sport- und Freizeitgelände Sennfeld.
3. Bürgermeisterin und Sprecherin des Kreisverband Ayfer Rethschulte begrüßte die Gäste und führte durch die Veranstaltung.
Rottmann ist z.Z. noch die einzige Bundestagsabgeordnete aus Unterfranken. Umso mehr Wert legen die zahlreich erschienen Zuhörer*innen auf die politischen Einschätzungen der Juristin. Das zeigte sich auch in der anschließenden regen Diskussionsrunde.
Rottmann lenkte den Blick darauf, dass hinter vielen politischen Konflikten – etwa um die Verkehrswende – auch wirtschaftliche Interessen stünden: „Natürlich verdienen mit immer mehr Neubaugebieten, immer mehr Straßen, immer mehr großen Supermärkten, immer mehr Abhängigkeit vom Auto manche Leute auch eine Menge Geld – vom Bauträger bis zu den großen Lebensmittelkonzernen. Die Zeche zahlen am Ende Bürgerinnen und Bürger, die Kommunen und das Klima.“ Wirtschaften dürfe jedoch nicht länger auf Kosten des Klimas gehen. Während sich die Wirtschaftskompetenz der Union ausschließlich auf das fossile Zeitalter beziehe, verfügen die GRÜNEN über die dringend benötigte Wirtschaftskompetenz für ein postfossiles Zeitalter.
Die Digitalisierung in Schulen, Gesundheitswesen und Krankenhäusern sei elementar wichtig und bedeute nicht, dass man ein Formular zuhause ausdrucken könne, um es dann händisch abzugeben. Rottmann mahnte, dass es lange Jahre dauern werde, um die Versäumnisse in der öffentlichen Verwaltung aufzuholen. Eines ist Manuela Rottmann besonders wichtig: „Es braucht mehr Fairness in Deutschland! Wer kein Vermögen geerbt hat und nur von seiner Hände Arbeit lebt, hat es immer schwerer, sich selbst etwas aufzubauen: Hohe Mieten lassen Geringverdienern kaum noch Luft, für die Kinder oder das eigene Alter etwas anzusparen.
Wer hat, dem wird gegeben – das war das Motto der letzten 16 Jahre unionsgeführter Bundespolitik. Wir ändern das: Wir verbinden Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit.“ Egal ob Landwirte, Pflegekräfte, Jung oder Alt – überall sei ein starker Wunsch nach einem politischen Aufbruch, nach Veränderung zu spüren.
Rottmann: „Verglichen mit der gut geölten Wahlkampfmaschinerie der Union sind wir Grüne ein kreatives Start-up-Unternehmen. Während die anderen wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, gehen wir GRÜNEN in vielen strukturellen Fragen mit Lösungsvorschlägen voran.“
Die Veranstaltung, die ursprünglich in jedem Frühjahr vom Ortsverband Sennfeld angeboten wird, bildete in diesem Jahr, unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes, den Wahlkampfauftakt der Kreisverbände Schweinfurt/Kitzingen. Der angekündigte Direktkandidat des Wahlkreises Nico Lommatzsch war wegen Krankheit kurzfristig verhindert.
Die Sennfelder Combo begeisterte mit ihrer musikalischen Darbietung. Zu Gast waren auch der stellvertretende Schweinfurter Landrat Thomas Vizl sowie MdL Paul Knoblach, der sich sicher ist, dass Manuela Rottmann zukünftig Regierungsarbeit unter einer Kanzlerin Baerbock übernehmen wird. Er endete mit den Worten: „Manuela, wir brauchen Dich in Berlin!“